Backrezepte aus Römerstadt gesucht
Der Geschichtsverein Lahnau sucht Backrezepte aus dem Gebiet Römerstadt/Altvater (Sudetenland). In den Jahren 1945/46 war das Lahn-Dill-Gebiet ein Hauptaufnahmegebiet für Vertriebene aus dem „Römerstädter Ländchen“. So kamen weit über hundert Römerstädter alleine nach Lahnau-Atzbach. Vielleicht wird in den Familien bis heute der eine oder andere Kuchen nach Römerstädter Rezept gebacken? Besonders köstlich sollen die „Hochzeitsküchlein“ sein.
Der Geschichtsverein Lahnau plant, am Sonntag, den 13. Juli 2025 im Heimatmuseum Lahnau eine Kaffeetafel mit Römerstädter Backspezialitäten auszurichten und sucht passende Kuchenrezepte. Am betreffenden Nachmittag wird außerdem Laura Cabanus, eine junge Historikerin, einige Ausstellungsstücke der „Heimatstube Römerstadt“ vorstellen und einen Einblick in die Sammlung geben. Die Sammlung befindet sich heute im Heimatmuseum Lahnau.
Wer Backrezepte aus Römerstadt hat und die Aktion unterstützen möchte, schickt sie entweder per E-Mail an info@geschichtsverein-lahnau.de oder per Post an den Geschichtsverein Lahnau, Friedenstr. 20, 35633 Lahnau. Die besten Rezepte werden gebacken und am 13. Juli bei der Römerstädter Kaffeetafel aufgetischt.
Großer Kreativ-Basar im Heimatmuseum Lahnau
Am Sonntag, 18. Mai 2025 findet der Internationale Museumstag statt. Auch das Heimatmuseum Lahnau öffnet am 18. Mai seine Tore und lädt ein zu einem Kreativ-Basar im Museumshof.
Ab 14.00 Uhr stellen rund 20 Hobbykünstler aus der Region ihre Werke im Hof des Heimatmuseums aus. Zu bewundern sind Aquarell- und Acryl-Bilder ebenso wie Kunstwerke aus dem 3D-Drucker, Genähtes und Gesticktes, Nützliches und Dekoratives. Der Kreativ-Basar bietet ein vielseitiges Angebot.
Man kann außerdem Klöpplerinnen bei der Arbeit zusehen und beobachten, wie aus alten Jeans mit Hilfe von Schere, Faden und Nähmaschine etwas ganz Neues entsteht.
Ab 15.00 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen. Dann sind auch die Ausstellungen des Museums geöffnet: die Dauerausstellung zum Leben und Arbeiten im 19. Jahrhundert sowie die aktuelle Sonderausstellung „80 Jahre Kriegsende - Ereignisse und Erfahrungen aus unseren Dörfern“.
Der Geschichtsverein lädt herzlich ein!
Sonderausstellung zum Kriegsende im Heimatmuseum Lahnau
Am 28. März 1945 notierte der junge Oswald Best in seinem Tagebuch, dass amerikanische Panzer durch Waldgirmes rollen, dazu Lastwagen, Sanitätsautos und unzählige Jeeps. Damit war zumindest in diesem Teil Hessens der Krieg zu Ende, der am 1. September 1939 mit dem deutschen Angriff auf Polen begonnen hatte. Am 8. Mai 1945 erfolgte die deutsche Kapitulation.
Der Geschichtsverein Lahnau widmet dem 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa eine kleine Sonderausstellung mit dem Titel „80 Jahre Kriegsende – Ereignisse und Erfahrungen in unseren Dörfern“. Die Ausstellung geht besonders auf die Monate vor und nach dem Kriegsende in Dorlar, Atzbach und Waldgirmes ein. Sie wird am Sonntag, 11. Mai 2025 um 15.00 Uhr im Heimatmuseum Lahnau durch Bürgermeister Christian Walendsius eröffnet
Wie sahen die Menschen in den drei Ortsteilen die Entwicklung der letzten Kriegsmonate? Wie „regierten“ die Amerikaner? Wie ging man mit Flüchtlingen und Heimatvertriebenen um? Und wie mit dem eigenen Anteil an dieser Entwicklung?
Zu allen Fragestellungen findet sich Archivmaterial, und jeder Ortsteil zeigt dabei einen eigenen Schwerpunkt: Das nahende Kriegsende und die Arbeit der amerikanischen Militärregierung kann man besonders gut in Zeugnissen aus Waldgirmes nachlesen, z.B. in der Schulchronik, in Berichten von Augenzeugen und in Aushängen. Der verwaltungstechnische Umgang mit Flüchtlingen und Heimatvertriebenen geht detailliert aus den Atzbacher Unterlagen hervor, und in Dorlar ist die beginnende Entnazifizierung ausführlich dokumentiert.
Die Verordnungen, zunächst der Reichsregierung und später der Militärverwaltung, sind übergreifend und wahren die Distanz. Dies versucht die Ausstellung anhand konkreter Fälle gezielt zu durchbrechen: Mit Widersprüchen gegen die Entnazifizierungsbescheide, durch Augenzeugenberichte – auch aus früheren Erzählcafés des Museums – sowie mit den langen Listen der Gefallenen und Vermissten.
Auch am Sonntag, 18. Mai, von 15–17 Uhr sowie an allen Sonntagen mit Museumsöffnung ist die Sonderausstellung im Heimatmuseum, Friedenstr. 20 zu sehen.